Aus den Zutaten erkennt man schon, dass diese boehmische Knoedel unbaendige Saucenschlucker
werden muessen. Mehl und Semmeln, die ja wiederum aus Mehl bestehen, da wuenscht man sich schon
ein saftiges Bratl dazu. Was fuer eins? Das bleibt Ihnen ueberlassen. Ich koennt' mir ein Bifflamott (Boeuf a
la mode) oder einen Sauerbraten gut vorstellen.
Zuerst macht man sich ans Mehl und an die Milch. Die ruehrt man in einer Schuessel glatt zusammen,
gibt nach und nach die Eier hinzu und wuerzt. Mit der Milch ist man freilich ein wenig zurueckhaltend, denn
wenn davon zuviel in den Teig kommt, geht er spaeter nicht mehr so gut auf, wie man es von ihm erwartet.
Er soll gerade so fluessig sein, dass er den in Wuerfel geschnittenen alten Semmeln ein bequemes
Quartier bieten kann. Wer sie ein wenig anroestet, macht keinen Fehler.
Aus dem gut verruehrten Gemisch formt man nun mit bemehlten Haenden zwei laengliche Laibe. Die laesst
man so lange in Ruhe, bis das leicht gesalzene Wasser sprudelt. Dann werden sie zwanzig Minuten darin
gekocht. Der Deckel muss zu sein - hoechstens der Kochloeffel dazwischen, hat der Chefkoch von
"Janka-Braeu" in Zwiesel gesagt.
Wenn die zwei Teigwuerste fertig sind, zerlegt man sie mit einem Bindfaden (Zwirn, Spagat) in Scheiben.
Wer einem boehmischen Knoedel mit dem Messer schneidet, ist ihn nicht wert, heisst es.