Für
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Keine Angabe
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Caffee schlaegt alle Duenste nieder Caffee verscheucht der Sorgen
Schwarm Caffee belebt die matten Glieder und unterdrueckt den innren Harm.
Sogar die unverschaemten Floeh' verjagt den Jungfern der Caffee...
(von einem unbekannten Dichter des 18. Jahrhunderts) vielen Dank fuer Ihr Interesse an unserer
Kaffee-Sendung, aber der Kaffee verdient auch dieses Interesse. Sagt nicht ein weiser Araber, dass "wer
mit Kaffee im Leib stirbt, niemals in die Hoelle kommt?". Was wir ueber Kaffee gelernt haben, geben wir an
Sie weiter.
Kaffeesorten: Der Kaffee waechst in einem schmalen Streifen entlang des
Aequators. Die besten Sorten kommen aus Costa Rica, Guatemala, Brasilien, Columbia und Kenia, wo es
die kleinbohnigen Kaffeesorten gibt, aus denen Mokka gemischt wird. Im Handel sind Mischungen
unterschiedlicher Herkunft, die garantieren, dass die Kaffeesorten immer moeglichst gleich schmecken.
Suchen Sie sich eine solche Mischung und bleiben sie ihr treu.
Besonders Hochland-Kaffees ergeben ein hervorragendes Getraenk, sind aber auch entsprechend teuer.
Kaffee wird unterschiedlich gebrannt, im Norden neigt man mehr zu hellerer Roestung, im Sueden zu
dunklerer.
Faustregel: helle Roestung ergibt Saeure, dunkle Bitterkeit. Kaffee ist
gemahlen und als Bohnen im Handel.
Gemahlener Kaffee in der Vakuumverpackung bleibt bis zu einem Jahr roestfrisch. Nach dem Oeffnen sollte
man die Packung moeglichst im Tiefkuehlfach aufbewahren, weil der gemahlene Kaffee relativ schnell
seinen guten Geschmack verliert.
Kaffee enthaelt naemlich 12% Fett, das in der Luft ranzig wird. Kaelte verlangsamt diesen Prozess.
Kaffeebohnen sollten frisch geroestet sein.
Zwischen roesten, mahlen und kochen sollten nicht mehr als 20 Tage vergehen (fertig abgepackter Kaffee
in Bohnen hat eine Datumsangabe).
Auch die Kaffeebohnen bleiben im Tiefkuehlfach laenger roestfrisch! Das Mahlen der Bohnen sollte
"schonend" erfolgen.
Am besten ist Grossmutters Kaffeemuehle. In Muehlen mit Schlagmesser wird der Kaffee heiss und verliert
an Geschmacksqualitaet. Der gemahlene Kaffee sollte etwa griessartig sein, nicht zu fein, nicht zu grob.
Der Geschmack des zubereiteten Kaffees haengt vom Wasser ab. "Hartes", kalkhaltiges Wasser, ist
wenig geeignet zur Kaffeezubereitung. In diesem Fall muss man entweder Mineralwasser oder Quellwasser
verwenden oder das Wasser vor dem Kaffeekochen durch einen Entkalkungsfilter (z.
B. BRITTA-Wasserfilter) laufen lassen. Jedenfalls muss man ausprobieren, welches Wasser mit dem
jeweiligen Kaffee am besten harmoniert. Kaffee, der an einem Ferienort wunderbar schmeckt, kann von dort
heimgebracht schrecklich schmecken.
Kaffeezubereitung: Man rechnet ca. 6 bis 8 g gemahlenen Kaffee fuer
eine kleine Tasse. Beim Anbruehen gibt man die entsprechende Menge frisch gemahlenen Kaffee in eine
Kanne und uebergiesst sie mit kochendem Wasser. Nach ca.
4 Minuten ist der Kaffee trinkfertig. Nachteil: Man hat Kaffeesatz in
der Tasse. Dies wird vermieden mit einer Art Kaffeekanne, bei der man nach ca. 4 Minuten einen
Metallfilter durch die Kanne presst und so den Kaffeesatz nach unten drueckt. Diese Kaffeekannen werden
vor allem in Frankreichbenutzt (z. B. Typ "Bistro" der Firma Bodum).
Werners Mutter hat das Kaffeewasser kalt aufgesetzt und den gemahlenen Kaffee auf das kalte Wasser
gegeben.
Wenn das Wasser aufwallte, schuettete sie eine halbe Tasse kaltes Wasser darauf (damit der Satz sich
setzte), nahm das Ganze vom Feuer, liess es 5 Minuten ziehen und goss dann den Kaffee vom Satz ab in
eine Kanne (die Kaffeetester in Wien haben den Kaffee nach dieser Art zubereitet).
Am gebraeuchlichsten ist das Kaffeefiltern (manche Leute meinen allerdings, dass dann der Kaffee etwas
nach Papier schmeckt, sicher ueberempfindlich!). Dann ist zu erwaehnen die Espresso-Maschine, die es ja
inzwischen auch relativ preiswert fuer den Haushalt gibt.
Manche Leute, wie z. B. Werner, lieben den tuerkischen Kaffee, der in Griechenland griechischer Kaffee
heisst. Er wird in den kleinen bekannten Kupferkaennchen zubereitet, die in der Regel zwei Mokkatassen
Kaffee ergeben. Es gibt wenigstens vier Arten, den Kaffee zuzubereiten.
Zunaechst gibt man ein bis drei gehaeufte Kaffeeloeffel staubfein gemahlenen Kaffee in das Kaennchen
sowie entweder die Haelfte oder die gleiche Menge Staubzucker (gleiche Menge: "gliko", halbe Menge:
"medrio", kein Zucker: "sketto", wie die Griechen sagen). Man gibt ein
Drittel Wasser dazu, laesst es aufkochen, gibt das zweite Drittel Wasser dazu, laesst es wieder aufkochen
und laesst auch das letzte Drittel Wasser wieder aufkochen.
Man kann auch Kaffee und Zucker zunaechst trocken erhitzen (karamellisieren), gibt dann
kaffeeloeffelweise kochendes Wasser dazu, laesst es einmal aufwallen usw. Ein paar Tropfen kaltes
Wasser lassen den Satz nach unten sinken (nimmt man dazu ein paar Tropfen Rosenwasser, dann wird es
ganz orientalisch).
Ihr Werner O. Feisst, Ihre Kathrin Rueegg und das Grossmutterteam